Für den Frühjahrs-Anfängerkurs 2023 gab es viele Anmeldungen, dabei ein ungewöhnlich hoher Anteil an Frauen, etwa Zwei Drittel! Wir beschränkten die Anzahl der Teilnehmer:innen auf sechzehn, um ein besseres Verhältnis von Ausbildern zu Auszubildenden zu gewährleisten, d.h. eine individuellere Betreuung der Neulinge. Hierfür teilten wir die Truppe auf vier Vierer auf, diesmal war kein Achterrudern angesagt. In Anbetracht des hohen Frauenanteils waren auch wir gefordert: Es gelang in die Ausbildertruppe einige unserer erfahrenen Frauen einzubeziehen: Nati, Moni und Judith brachten sich neben Ingolf, Frank und zeitweise Jan ein. Die weibliche Feinfühligkeit und Achtsamkeit war gegeben, nicht nur hinsichtlich des ruderischen sondern auch das Drumherum wie Versorgung, Gespräche und gezieltes Eingehen auf individuelle Anliegen.

Eine Besonderheit dieses Kurses war auch, das einer der Vierer ein Riemenvierer war, anders als bisher, wo ausschließlich Doppelvierer bzw. Doppelachter, also Scullboote, für die Ausbildung benutzt wurden. Interessant die Beobachtung von zwei Teilnehmer:innen nach einem Tag im Riemenboot: „Das ist ja leichter zum Lernen, da hantiere ich ja nur mit einem „Paddel“ anstatt mit zweien“ und weiter „als Team bist du im Riemenboot mehr gefordert“. Ob das der Grund ist weswegen in englischsprachigen Ländern wie USA, Großbritannien, Australien und Neuseeland die Ruderausbildung der Jugendlichen an Schulen und Universitäten in Riemenbooten erfolgt? Unsere Riemen-Auszubildenden zeigten sich immerhin recht zufrieden mit der neu eingeräumten Möglichkeit des Riemenruderns.

Hinsichtlich der Teilnehmer zeigte sich die übliche Bandbreite. Jüngere, anderweitig sportlich tätige und wassersportaffine tun sich leichter um die doch recht komplexe Ruderbewegung zu erlernen. Aber auch den anderen Teilnehmer:innen gelang es bald im Boot den Rhythmus des Schlagmannes/-frau zu finden. Wo es bei einer kurzen Einheit auf dem Ruderergometer noch allen recht gut gelang, sich in den Ruderablauf einzufinden, erwiesen sich im Boot einige Faktoren zusätzlich als schwierig, die es auf dem Trockenrudergerät nicht gibt: Wir müssen das Gleichgewicht finden, wir haben – beim Scullen – zwei Griffe in der Hand und wir müssen den gemeinsamen Rhythmus finden. Rudern ist eben doch ein Teamsport.

 Ziel des Anfängerkurses ist es, die Teilnehmer:innen in die Lage zu versetzen, nach dem Kurs und der angebotenen Nachbetreuung, in den Breitensport einzusteigen und dort integriert zu werden. Hierzu sollte von Seiten der Teilnehmer ein gewisses Ausdauervermögen und körperliche Verfassung vorhanden sein. Gewonnen haben alle in diesem Kurs: Entweder die Erkenntnis, dass der Rudersport nicht der richtige Sport für sie ist oder die Freude an einem neuen Sport mit Perspektive auf Ausübung desselben in unserem Verein. Für letzteres stehen einige unserer Ausbilder/innen in den nächsten Wochen verstärkt und unterstützend zur Verfügung.

Der hohe Frauenanteil machte sich auch im Angebot in der Mittagspause positiv bemerkbar: Leckere Salate verschiedenster Art waren im Angebot statt der üblichen Pizza oder Brezn. Nicht zu vergessen die hervorragenden Kuchen, die nach beendetem Kurs und bei wärmendem Sonnenschein auf dem Balkon des Clubhauses eingenommen wurden. Ein würdiger Abschluss des Frühjahrs-Anfängerkurs.