Der diesjährige Anfängerkurs hatte Glück mit dem Wetter. Bei einem Wolke-Sonne-Mix und angenehmen Temperaturen, ließ die Neulinge guter Stimmung an die Sache rangehen und wurden nicht mit schlechtem Wetter konfrontiert.

 

Drei gesteuerte Vierer kamen zum Einsatz. Mit den Trainern Uli, Ingolf und Michael waren die acht Männer und vier Frauen in guten Händen. Begonnen wurde mit einem kleinen Test auf dem Ergometer. Hier konnten die Trainer schon sehen, wer bereits etwas Trockentraining-Erfahrung mitbrachte. Weiter ging es mit der Besichtigung der Boote, der Skulls und der Einweisung in die Welt der  Fachbegriffe.

Als nächstes wurde Hand angelegt. Mit Ruderbefehle wird eine Gruppe Menschen zu einem Team zusammengeschweißt, denn ab nun sitzen “alle in einem Boot” und nur gemeinsam, alle gleichzeitig und im gleichen Rhythmus kommt man langsam oder schneller von A nach B. Für manch einen eine völlig neue Erfahrung, kannte man bis jetzt Sportarten wie Radfahren, Schwimmen, Joggen, Krafttraining, wo diese Kriterien nicht ausschlaggebend waren. Das erste Stöhnen hörte man bereits beim Boot tragen. Welch ungewöhnliche Belastung, an einer Hand mit weiteren vier “Mann” ein über 90 kg schweres Boot zu tragen und über eine Rolle am Steg ins Wasser zu lassen. Dann die Einweisung, wie man ins Boot einzusteigen hat und was man auf keinen Fall darf. Und wieder nur mit Ruderbefehl “fertig machen zum Einsteigen….”

Alle sitzen, oh mein Gott, ist der Sitz hart. “Gibt’s da auch was Weiches zum Draufsitzen?” war so bei manchem der erste Gedanke. Kaum vom Steg abgestoßen, gab es schon die weiteren Befehle. “In die Auslage – los”. Was ist das denn? Und der Sitz rollt auch noch so schnell, dass meine Knie fast am Kinn…oder ist ein Bauch im Weg? “Ruder halt – stoppen”. Was denn nun schon wieder? Einstellen? Stemmbrett? Wo soll ich meine Füße hintun? Die Skulls gehen locker bis zum Bauch in der Rückenlage. So nun ist endlich alles eingestellt und schon treibt uns die Strömung gen Autobrücke. Die Pfeiler kommen immer näher. Wer weicht aus, die Pfeiler oder wir? Mit den Skulls sind wir mindestens acht Meter breit. Spült es uns da automatisch mittig unter der Autobrücke durch oder müssen wir rudern. Wie? Warum? Wer? Ich auch? Endlich ein erneutes rettendes Kommando des Trainers, der heute Steuermann ist.

Die Zeit vergeht wie im Flug, jeder ist hochkonzentriert und mit neuen Bewegungsabläufen konfrontiert. Spannend wurde es wieder beim Anlegen des Bootes und gemeinsamem Aussteigen und die Erkenntnis, dass nach dem Rudern das Boot schwerer zu tragen als vor dem Rudern ist – nein, es ist kein Wasser im Boot.

Der Zweite Kurstag hatte eine Überraschung parat. Jeder saß auf einem anderen Platz mit einem anderen Teilnehmer davor/dahinter, doch jeder saß wieder auf dem gleichen Po. Der Tag ging auch vorüber – für den Po. Und der ein oder andere war nun motiviert, das Neue weiterzumachen. Ansporn war natürlich auch, dass vom Kursteilnehmerboot Beobachtungseinlagen der fortgeschrittenen Ruderer eingeplant wurden. Sämtliche Bootsklassen/-typen, ob Achter- oder Vierer-Rennboot, ob ein gemütlicheres geselliges fünfer Gigboot, ein sportlicher Zweier oder Einer am Anfängerboot vorbeiruderten, so konnte man nun schon etwas nachvollziehen, was es heißt, gleichzeitig die Skulls ein- und auszuheben, gleichzeitig vor- und hinterrollen auf dem bockharten Sitz und….mit offenem Mund nur noch zu staunen und zu denken, ist doch gar nicht so einfach, wie ich vorher gedacht hatte….

AKi